Die Grundwasserbelastung in der Ems-Region ist kein Einzelfall. Massentierhaltung und intensive Landwirtschaft als Folge einer passiven Agrarpolitik stellen überall in Deutschland die Wasserversorger vor große Probleme. Rund 74 Prozent des Trinkwassers in Deutschland stammen aus Grundwasser. Damit ist das Grundwasser die wichtigste Trinkwasserquelle und muss entsprechend geschützt werden. Um Trinkwasser vor Verunreinigungen durch Nitrat zu schützen und die Qualität zu erhalten, müssen Wasserversorger immer mehr investieren. So baden am Ende die Verbraucher mit der Wasserrechnung die Misere aus!
Neben dem Grundwasser bedroht zu viel Nitrat auch unsere Seen, Flüsse und Meere, denn die Nährstoffe sammeln sich in den Gewässern und führen übermäßigem Algenwachstum. Die Politik hat es jahrelang versäumt, wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz der Gewässer einzuführen und durchzusetzen. Das ist auch der EU-Kommission nicht entgangen, die in dieser Sache bereits 2013 das erste Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik eingeleitet hat.
Sind die Landwirte am desolaten Zustand der Gewässer Schuld? Nicht grundsätzlich, denn die EU-Agrarpolitik selbst belohnt seit Jahrzehnten eine immer stärkere Intensivierung und fördert vor allem große Betriebe, nicht nur in der Nutztierhaltung. Die Folgen sind u.a. Höfesterben, Umweltprobleme und Massentierhaltung. Die meisten Landwirte haben nur eine Wahl: Wachse oder weiche. Wir kämpfen deshalb für eine naturverträgliche Landwirtschaft, die Ressourcen schont und in der Landwirte gute Lebensmittel produzieren und dafür die Wertschätzung der Gesellschaft genießen.
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