Die DUH hat in Abgasmessungen an Dieselfahrzeugen im realen Betrieb auf der Straße noch nie gemessene Extremwerte des Dieselabgasgifts Stickoxid (NOx) festgestellt. Unter den bisher 131 im Emissions-Kontroll-Institut gemessenen Fahrzeugen der Euronormen 5 und 6 zeigt sich der Porsche Cayenne S mit 2.146 mg NOx/km als neuer Negativ-Spitzenreiter. Auch zehn weitere getestete Diesel-Pkw zeigten klare Abschalteinrichtungen. Eine Mercedes B-Klasse belegte eindrucksvoll, wie wirkungslos Software-Updates sind: Die NOx-Emissionen sanken hier um gerade einmal vier Prozent. Für die meisten der von der DUH im EKI getesteten Fahrzeuge liegt kein amtlicher Rückruf vor, obwohl sie den geltenden NOx-Grenzwert um ein Vielfaches überschreiten und klare Hinweise auf Abschalteinrichtungen vorliegen.
Rückruf? Stilllegung? Fehlanzeige! Auch vier Jahre nach Bekanntwerden des Dieselabgas-Skandals bleibt das Kraftfahrt-Bundesamt weitgehend untätig und zwingt 11 Millionen betrogene Kunden dazu, ihr Recht auf dem Klageweg durchzusetzen. Wir stellen ihnen dazu unsere Messergebnisse an über 130 bisher getesteten Modellen zur Verfügung.
Die DUH wartet seit November 2018 auf eine Antwort von Porsche-Chef Blume, in der er sich verpflichtet, seine mit Abstand schmutzigsten Diesel-SUVs vollständig zurückzurufen und die nicht funktionierende Abgasanlagen in allen Diesel-Porsche auszutauschen. Der Sportwagenbauer wurde zwischenzeitlich überführt, nach 1.100 und 3.000 Sekunden Laufzeit oder bei geringem Füllstand des AdBlue-Tanks Abschalteinrichtungen zu aktivieren. Porsche verteidigt frech die Abschaltung nach Zeitschaltuhr mit dem Argument, sie dürften dies, da die durchschnittliche Fahrzeit mit einem Pkw kürzer sei.
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