Bei Abpfiff Müllberg
Bei Abpfiff Müllberg. So sieht es derzeit in vielen Fußballstadien der ersten und zweiten Bundesliga aus. Noch nie wurden so viele Einwegbecher verbraucht wie in der Saison 2016/17 – aneinander gestellt würde die Becherkette von 12 Millionen Stück von Berlin nach Athen reichen. Eine Umfrage der DUH vor dem Beginn der kommenden Saison bestätigt: Nur noch 16 von 36 Vereinen in der ersten und zweiten Bundesliga nutzen ein umweltfreundliches Mehrwegbechersystem. Vor allem große Vereine wie Borussia Dortmund, Bayern München, Schalke 04, der Hamburger SV und der 1. FC Köln setzen auf Wegwerfplastik.
Mehrweg bleibt der beste Weg
Wiederverwendbare Becher sind der beste Weg, um Ressourcen und CO2-Emissionen einzusparen. Schon nach fünf Wiederbefüllungen hat sich der Einsatz eines Mehrwegbechers im Vergleich zum Kunststoff-Einwegbecher gelohnt. Neben den typischen Einwegbechern aus Polystyrol (PS) oder Polyethylenterphthalat (PET) werden in den Stadien immer häufiger biologisch abbaubare Einwegbecher aus Polylactid (PLA) eingesetzt. Diese sind aus Umweltsicht aber nicht die Lösung. Denn der Biokunststoff PLA weist nach den aktuellen Ökobilanzen keine gesamtökologischen Vorteile im Vergleich zu konventionellen Kunststoffen auf Erdölbasis auf.
Nachhaltiges Abfallmanagement notwendig
Philipp Sommer, stellvertretender Leiter für Kreislaufwirtschaft der DUH sagt: „Viele Bundesligisten betonen gegenüber der DUH ihre Bereitschaft zum Umweltschutz. Wir begrüßen sinnvolle Beiträge der Vereine, die Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz fördern. Investitionen zur Einsparung von Strom und Wasser sind allerdings auch eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. Dieses Engagement bleibt aber unglaubwürdig, wenn weiterhin hunderttausende ressourcenvergeudende Einwegbecher ausgegeben werden.“
Berlin, Stuttgart und Hannover mit Vorbildfunktion
Dass es auch nachhaltig geht, zeigen Vereine wie 1. FC Union Berlin, VfB Stuttgart oder Hannover 96. Sie sind der Beweis, dass Mehrwegsysteme im Stadionbetrieb funktionieren und somit aktiver Umweltschutz in vielen Bereichen des Spitzenfußballs möglich ist.